Medienethik-Online-Kurs in Kooperation mit der Volkshochschule München

Tino Wagner
Tino Wagner

In Kooperation mit der Volkshochschule München bieten wir im September den Online-Kurs „Zwischen Fakten & Fakes“ an. Das Seminar kombiniert ausgewählte Einheiten aus unserem OPEN vhb-Kurs „Von Fakten und Fakes“ https://open.vhb.org/blocks/ildmetaselect/detailpage.php?id=78 mit Webkonferenzen – moderiert von unserem Kollegen Tino Wagner (https://zemdg.de/tino-wagner/).

Worum es in dem Kurs geht

Aus der Kursbeschreibung des Veranstalters: Medien und ihre Nutzung sind für unser gesellschaftliches Zusammenleben sowie den Menschen als Individuum von grundlegender Bedeutung. Dabei stellt sich heute in besonders dringlicher Weise die Frage, welche ethischen Grundlagen in der medialen Berichterstattung und Unterhaltung gelten und aus welchen Gründen. Skandale, wie der Fall um den Spiegelkorrespondenten Claas Relotius, haben in der jüngeren Vergangenheit das Image der Medien als Instanzen neutraler Berichterstattung angekratzt. Wie aber kommt es zu solchen Fällen und was lernen wir als Mediennutzende daraus? Können Medien überhaupt Instanzen neutraler Berichterstattung sein? Bei Unterhaltungsformaten wie dem „Dschungelcamp“ fragen wir uns, welchen Stellenwert die Würde des Menschen im Fernsehen hat: Dürfen sich Zuschauer über die Bloßstellung von Protagonisten amüsieren? Das Onlineseminar stellt Ihnen relevante Themenfelder des medienethischen Diskurses vor. Im Austausch mit der Gruppe und in eigenständigen Arbeitseinheiten lernen Sie, ethische Problematiken im Bereich der Medien zu analysieren und argumentativ Ihre Position zu vertreten. In der ersten Einheit wird eine ausführliche Einleitung in die Arbeitsweise gegeben, so dass dieses Seminar sowohl für digitale Starter wie technisch Erfahrene geeignet ist. Auf Wunsch wird nach dem Kurs ein Teilnahmezertifikat ausgestellt.

Kurs-Termine:

  • Di. 01.09.2020 , 19:00 – 20:30 Uhr
  • Di. 08.09.2020 , 19:00 – 20:30 Uhr
  • Di. 15.09.2020 , 19:00 – 20:30 Uhr
  • Di. 22.09.2020 , 19:00 – 20:30 Uhr

Kosten: 32,00 €

Werte & Corona: Welche Werte sind uns wichtig?

Sonderausgabe des Magazins „Werte leben“ des Wertebündnis Bayern

Cover: Werte leben

Die neue Ausgabe des Stiftungsmagazins „Werte Leben” widmet sich dem Thema “Mit Werten aus der Krise”. Dazu wurden uns und unseren Bündnispartnern Fragen zu den Werten gestellt, die unsere Gesellschaft derzeit in der Corona-Ausnahmesituation prägen und bewegen.

Die Aktion war eine schöne Gelegenheit sich der Werte, die ansonsten ganz selbstverständlich unsere Arbeit und unser Miteinander prägen, bewusst zu werden und diese zu reflektieren. Was dabei herausgekommen ist, erfahren Sie im Magazin auf Seite 26.

Generell bietet das Magazin einen schönen und vor allem spannenden Überblick darüber, wie bunt und vielfältig gesellschaftliches Engagement in Bayern aussieht und wie unterschiedlich die Bündnispartner die aktuelle Situation erleben. Eine beeindruckende Momentaufnahme, die zeigt, wie wichtig verbindende Werte und Haltungen in allen Bereichen unseres Zusammenlebens sind.

Das Magazin können Sie online lesen oder über die Internetseite des Wertebündnis downloaden.

 

 

“Magische Verführer” – Offener Onlinekurs zur Ethik der Werbung ab sofort kostenfrei belegbar

Trailer zum OPEN vhb-Kurs „Magische Verführer“

Die Lernplattform OPEN vhb bietet einen neuen, kostenfreien Onlinekurs zum Thema Werbung an. Ziel ist es, interessierte Bürger*innen im Umgang und der Bewertung von Werbung zu schulen und sie für Tabubrüche zu sensibilisieren. Hinter dem Kurs stehen die Mitglieder des Bayerischen Kompetenznetzes „Medien – Ethik – Bildung“, mit unter anderem Alexander Filipović, Klaus-Dieter Altmeppen, Johannes Haberer, Christian Schicha und Thomas Zeilinger.

Werbung ist ein omnipräsenter Teil unseres Lebens. Ihre Absichten, unser Kaufverhalten zu beeinflussen sind uns klar. Doch was darf Werbung eigentlich? Wie ist sie zu bewerten und vor allem, wer kontrolliert sie?

Der Kurs bietet einen spannenden und vielseitigen Einblick in das weitreichende Feld der Werbung, zeigt Tabubrüche anhand von Fallbeispielen und verleiht fundierte Kompetenz im Umgang und der Bewertung von Werbung.

Der Kurs richtet sich speziell an Interessierte, die aus den Bereichen Medien, Marketing oder Journalismus kommen, die im Bildungsbereich arbeiten oder in der kirchlichen Arbeit tätig sind. Er verlangt aber keine expliziten Vorkenntnisse und kann so von jedem absolviert werden. Aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer können eine Teilnahmebestätigung erhalten.

Nachwuchswissenschaftler*innen des Netzwerk Medienethik fordern Entschuldigung von Big- Brother-Produktionsfirma

Mitglieder der Nachwuchsgruppe des Netzwerk Medienethik veröffentlichten heute eine kritische Stellungnahme zur Marketingkampagne der aktuellen Staffel der Reality-Show “Big Brother”. Darin fordern sie unter anderem eine öffentliche Entschuldigung der Produktionsfirma sowie eine Klarstellung gegenüber der jüdischen Gemeinde.

“Wir begrüßen es, dass diese Stellungnahme von Mitgliedern unserer Gruppe veröffentlicht wurde. Wir stehen hinter den Forderungen”, sagt Katharina Dönch, Sprecherin der Nachwuchsgruppe. “Bei der Marketingkampagne wird der Wert eines Menschen in Frage gestellt, wirtschaftlichen Interessen untergeordnet und es werden scheinbar unreflektiert antisemitische Motive zum Einsatz gebracht. Diese Art der Werbung überschreitet die Grenze dessen, was moralisch vertretbar ist. Deshalb ist es gut und richtig, dass sich Mitglieder unserer Gruppe hier positionieren. Wir hoffen, so kann Raum für einen Dialog entstehen, in welchem sich die Produktionsfirma auch offen zu ihren Fehlern bekennt”, so Dönch weiter. Vor einigen Tagen wurde die Marketingkampagne zur aktuellen Staffel der Reality-Show “Big Brother” scharf kritisiert. Die Produktionsfirma hatte bisher alle Vorwürfe von sich gewiesen.

Die kritische Stellungnahme finden Sie hier.

Veranstaltungstipp: Framing KI.

Workshop zum Thema "Narrative, Metaphern und Frames in Debatten über Künstlicher Intelligenz"

Alle wichtigen Infos auf einen Blick:

Wann? 23.03.2020-24.03.2020

Wo? FEST Heidelberg, Schmeilweg 5, 69118 Heidelberg

Anmeldung: Bis zum 21.02.2020 per Mail an frederike.van.oorschot@fest-heidelberg.de

Kosten: Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

 

„KI“ – ein Schlagwort, dem man heutzutage kaum entkommen kann. Es dominiert die Schlagzeilen und ist aufgeladen mit Hoffnung und Angst gleichermaßen. Beschäftigt man sich aus medienethischer Perspektive heraus mit dem Thema „KI“ ist es daher zentral, nicht nur die ethischen Herausforderungen der Technik selbst zu betrachten, sondern auch, den gesellschaftlichen und medialen Umgang mit entsprechenden Begrifflichkeiten.

Genau dies tut der Workshop „Framing KI. Narrative, Metaphern und Frames in Debatten über Künstlicher Intelligenz“, den das Institut für interdisziplinäre Forschung. Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) veranstaltet und an dessen Gestaltung auch ein Teil des Teams des Zentrums für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft beteiligt ist. Aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und Perspektiven heraus wird untersucht, welche Frames, Narrative und Metaphern die Debatten um KI dominieren und welche Vorstellungswelten und ethischen Fragestellungen hiermit verbunden sind. So zeigen Prof. Dr. Alexander Filipović (Leiter des zem::dg) und Julian Lamers auf, wie eine KI-Ethik mit einer KI-Diskursanalyse miteinander in Verbindung gebracht werden können. Aus dem journalistischen Alltag dagegen berichtet unser Research Fellow Jonas Bedford-Strohm in einem Werkstattbericht.

Weitere Informationen zum Veranstalter finden Sie hier: https://www.fest-heidelberg.de/

Download Veranstaltungsprogramm:

Wenn Algorithmen diskriminieren

Publikation zum Fachgespräch „Diskriminierungsrisiken durch Verwendung von Algorithmen“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erschienen

Algorithmen können diskriminieren. Dieser Aspekt ist bekannt – müsse jedoch zukünftig – so Bernhard Franke, der kommissarische Leiter der Antidiskriminierungsstelle des Bundes noch stärker in den Blick genommen werden. Ein wichtiger Grund, weshalb die Antidiskriminierungsstelle sich zunehmend in die Debatte zu den gesellschaftlichen Herausforderungen durch Big Data und KI einbringen möchte.

Ein erster Aufschlag hierzu war das Fachgespräch „Diskriminierungsrisiken durch Verwendung von Algorithmen“, das am 16. September 2019 in Berlin stattgefunden hat und an dem auch das Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft beteiligt war. „Es ist wichtig, gerade die ethische Perspektive hinsichtlich daten – und algorithmenbasierter Analysemethoden miteinzubringen“, erklärt Cindy-Ricarda Roberts, die für das zem::dg an der Veranstaltung teilgenommen hat.

Dass algorithmische Diskriminierungen keine fiktiven Schreckgespenster sind, sondern bereits jetzt nahezu jedem im Alltag begegnen können, macht die Studie „Diskriminierungsrisiken durch Verwendung von Algorithmen“, die am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse am Karlsruher Institut für Technologie entstanden ist, deutlich. Sie war Ausgangspunkt für die anschließenden Gespräche und Diskussionen im Rahmen des Fachgesprächs. Die Studie analysiert eine Reihe von Einsatzszenarien von Algorithmen, etwa zur Einschätzung des Kreditausfall- oder Mitausfallrisikos oder zur Leistungsfähigkeit von Bewerberinnen und Bewerbern und kommt zum Schluss, dass bereits heute in nahezu allen Lebensbereichen Diskriminierungsrisiken durch Algorithmen bestehen. Doch wie sollte man mit dieser Feststellung umgehen und welche Gegenmaßnahmen können ergriffen werden? Ausgehend von den Vorschlägen, die im Rahmen der Studie vorgestellt wurden, dominierten diese Fragestellungen die anschließende Diskussion der Teilnehmenden.

„Diverse Fachbereiche waren vertreten und so konnten die Möglichkeiten sowie die Herausforderungen durch Daten- und algorithmenbasierter Analysemethoden umfassend diskutiert werden. Dabei waren sich zwar nicht immer alle einig, allerdings entstand gerade hierdurch ein intensiver und produktiver Austausch, der am Ende zu guten Ergebnissen führte“, fasst Cindy-Ricarda Roberts die wichtigsten Impulse der Diskussion zusammen. Ihr ist es wichtig, dass klar wird, dass sich mit algorithmenbasierten Analyse- und Entscheidungssystemen Diskriminierung eigentlich nicht vermeiden lässt und sich so unmittelbar die Frage nach einer angemessenen Abwägung sowie Rechtfertigung der daraus hervorgehenden Diskriminierung stellt. Dies ist wiederum eine gesellschaftliche Frage. Diese Frage könne wiederum nur durch einen öffentlichen Austausch beantwortet werden, der derzeit leider noch nicht tiefgreifend genug stattfinde.

Die Ergebnisse des Fachgesprächs sind ein erster wichtiger Schritt in Richtung ethische und vertrauenswürdige KI (Daten- und algorithmenbasierter Analysemethoden). Es wurde viel Handlungsbedarf ausgemacht. Hier gilt es nun konkrete Handlungsmöglichkeiten zur Vermeidung illegitimer Diskriminierung weiter auszuloten um die positiven Einsatzmöglichkeiten von KI stärken zu können.

Genau hierin sieht Cindy-Ricarda Roberts auch den zentralen Gewinn des Fachgesprächs: „Die technischen Möglichkeiten zur Erkennung und Vermeidung von Diskriminierung und ähnliche Ansätze anzuregen, das stellt in meinen Augen ein wesentliches zukunftsträchtiges Vorhaben und Ergebnis des Fachgesprächs dar. Schließlich wird der Zweck solcher Systeme von Menschen und Unternehmen oder Staaten vorgegeben und die Systeme handeln danach.“

Dass das Thema „Diskriminierungsrisiken durch Algorithmen“ zunehmend auch in der Politik an Bedeutung gewinnt, erscheint aus medienethischer Perspektive als zentraler Schritt hin zu einer ethisch-verantwortungsvoll gestalteten digitalen Gesellschaft. Neben den konkreten Ergebnissen, die zentrale und wichtige Impulse für die praktische politische Arbeit geben, erscheint jedoch auch die Möglichkeit des Austauschs der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander als ein wichtiger Gewinn der Veranstaltung: Fächerübergreifend miteinander sprechen und unterschiedliche Perspektiven miteinander austauschen befruchtet den Diskurs, stärkt das gegenseitige Verständnis und überwindet sowohl naive Technikgläubigkeit als auch übertriebene Zukunftsangst.

Zentrale Ergebnisse des Fachgesprächs wurden in einer Publikation zur Veranstaltung veröffentlicht, die kostenfrei online als PDF abrufbar ist.

Cindy-Ricarda Roberts ist assoziierte Mitarbeiterin am zem::dg und war für uns beim Fachgespräch dabei.

Download-Tipp:

Die Dokumentation zum Fachgespräch ist kostenfrei über die Internetseite der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erhältlich:

Bildnachweis: Alle Fotos auf dieser Seite: Cindy-Ricarda Roberts/zem::dg

Rückblick auf den Kick-Off-Workshop „Generation A=Algorithmus“

Eine Initiative des Goethe-Institut (11. und 12. November 2019)

Wie steht es um soziale Auswirkungen, Nutzen und Risiken algorithmisch gesteuerter Lebenswelten? Während im Bereich Wirtschaft und Industrie das Potential künstlicher Intelligenz exzessiv erprobt wird – von Marketingstrategien bis autonomen Fahrmodellen- sind zivilgesellschaftlicher Positionierung und Wertschöpfung durch KI noch ausbaufähig.  

Das Projekt Generation A=Algorithmus intendiert den Austausch und Reflexion zu Potentialen und Risiken von KI.

Ziel des Projekts: Ein europäisches Netzwerk für die partizipative Entwicklung und Umsetzung von KI-Zukunftsvisionen

Das Projekt Generation A=Algorithmus intendiert den Austausch und Reflexion zu Potentialen und Risiken von KI. Die Generation 15-30 soll hier gezielt angesprochen und an Bord genommen werden. Ziel ist es ein europäisches Netzwerk für die partizipative Entwicklung und Umsetzung von Zukunftsvisionen im Bereich KI anzustoßen. Das Goethe Institut knüpft hiermit an bestehende Projekte zu KI etwa im Bereich Sprachenlernen und Kunstförderung an.

Nun wird besonders die die zivilgesellschaftliche Beteiligung und Partizipation, nicht zuletzt auch in Hinblick auf ethischer Rahmung von KI-Formaten anvisiert. Die erste Projektphase mit einem Zeitfenster von zwei Jahren startet im Januar 2020. In einem zweiten Schritt sind schließlich auch globale Formate angedacht.    

Der Workshopablauf

Der Workshop fand in der Münchner Zentrale des Goethe-Institut statt. In vielfältigen Methoden und wechselnden interdisziplinären Teams wurden konkrete Strategien und Bausteine zur gesellschaftlichen Reflexion und Nutzbarmachung von KI entwickelt. Eingeladen waren Vertreter_innen aus Medienbildung, Medienkunst aber auch Politik und Wissenschaft. Interessant und innovativ in Hinblick auf Öffnung und Integration waren Perspektiven von Teilnehmenden mit bestehende offenen Lernlabors für Nachbarschaften. IT-Expertise brachten Studierende (IT/Medien/UX-Design) in die Arbeitsgruppen ein. Teilnehmende mit kuratorischer Praxis im Medienkunstbereich konnten vielfältige Ideen zu ästh-/ethischer Reflexion und Visionierung von AI einbringen. Heterogenität spiegelte auch eine Herausforderung in begriffsspezifischer Vielfalt und Desorientierung in Bezug auf KI.

Teilnehmer_innen waren u.a. Jaume-Palasí (Ethical Tech Society), Frithjof Nagel (Gesellschaft für Informatik), Robert Alisch (Mediale Pfade) und Sonja Fischbauer (Open Knowledge Foundation), Junge Tüftler (Deutschland). Internationale Vertreter_innen aus Kunst und Wissenschaft waren u.A. WRO Art Center (Polen), Team Transmediale (Schweden), LABoral (Spanien), University of the Aegean – Intelligent Interaction Research Group (Griechenland), University Antwerpen (Belgien) und KONTAJNER (Kroatien). Weitere Teilnehmer_innen waren Marc Garrett und Dr. Charlotte Frost (Further Field, Großbritannien) sowie Mitarbeiter_innen der europäischen Goethe-Institute (Brüssel u.a.). Prof. Dr. Alexander Filipović und Regina Bäck wurden als Vertreter_Innen des zem::dg eingeladen.

Der Kick-Off-Workshop wurde mit einem bunten Mix interaktiver und kreativer Methoden aufbereitet. Die Dimensionen Bildung/Politische Partizipation/Nachhaltigkeit mit Schnittstellen zu AI waren wiederkehrende thematische Fokussierungen. Die Bereiche Autonomie und Machtverhältnisse (Datenlieferant/Datengewinner), Inklusion und soziale Transformation aber auch Umweltschutz in Ambivalenz zum Verbrauch Digitaler Ressourcen wurden als zentrale AI-relevante ethische Handlungsfelder behandelt.

Ein Ergebnis des Workshops: Die Bildung eines AI-Ethikrates mit Vertreter_innen der Generation 15-30

Konkrete Projektskizzen waren die Bildung eines AI-Ethikrates mit Vertreter_innen der Generation 15-30. Neben europäischen Positionen gilt es hier auf dem Wege einer Globalen Ethik der KI internationale Perspektiven einzuholen.

Wie kann explizit die Generation A aber auch gemeinsam mit Generation X/Y zum Thema KI in den Austausch treten? Konkret wurde ein mobiler Think tank zu KI und Sprachrohr mit digital-analogen Schnittstellen angedacht. Die Technologien AR/VR könnten hier als virtuelles Bildungsmedium (etwa Simulation diskriminierende Situationen durch AI) eingesetzt werden. Heterogene Bedürfnisse und Perspektiven, auch in Hinblick auf ländlicher und städtischer Perspektiven sind nicht zu verlieren und über Stationen des Think tank vor Ort und Onlineforen zu integrieren.

Schließlich wurden Hackathons als Format zur Integration der Perspektive von Schüler_innen und Studierender angedacht. Themen könnten hier ethische Dilemmata zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit oder Datenschutz und AI sein. Der Bereich Serious Games und Game-Design mit Thematisierung oder Anwendung von AI wurde hier als Veranstaltungsformat angedacht. Das Angebot Medienkunstprojekten mit medien/-kunstpädagogischem Konzept und Bearbeitung ethischen Fragestellungen eröffnen Auseinandersetzung mit kreativen Denk/- und Gestaltungsfreiraum. Die Ausstellungen im Anschluss stoßen wiederum öffentliche Debatte auf neuen Wegen an. Konkrete Ideen zu kreativ-partizipativen Formaten waren die Erstellung eines Kanals mit Kurzfilmen aus dem Alltag Jugendlicher zum Thema AI.

Zukünftige Schritte

Als nächste Schritte ist nun voraussichtlich die Formierung eines Konsortiums zur Begleitung des Projekts mit dem Ziel der Auswahl und schrittweisen Umsetzung der im Workshop entwickelten Formate angedacht. Desiderat von Seiten des Goethe Institut ist es hierzu Ressourcen bereitzustellen aber auch bestehende Initiativen der kooperierenden Institutionen zu integrieren und Synergien zu bilden.

Weblinks  

Nina Mondré Schweppe (2019) Transatlantische Allianz. Auf dem Weg an die Spitze Künstlicher Intelligenz: Deutschland und Kanada drängen auf Ethische KI.  https://www.goethe.de/ins/ca/en/kul/cfo/phm/21613197.html

Philipp Koch, Katharina Buck,  Eva Korb (2019) Wissen und Lernen im digitalen Zeitalter. Die Lehrkraft der Zukunft.  https://www.goethe.de/en/uun/akt/21712592.html

Lotze, Netaya (2018) Präsenzunterricht ade? Künstlicher Intelligenz fürs Sprachenlernen https://www.goethe.de/ins/my/en/spr/mag/sta/21290629.html

 

Johannes Zeller (2018) Künstliche Intelligenz und Kunst. Diese sieben Künstler erwecken Algorithmen zum Leben https://www.goethe.de/ins/us/en/kul/tec/phm/21410084.html

Veranstaltungstipp: #anstanddigital

Wie gehen wir online miteinander um? Hatespeech aber auch mangelnder Respekt und Gleichgültigkeit sind in der digitalen Kommunikation heute keine Seltenheit. Doch warum ist das so? Die Katholische Akademie in Berlin geht dieser Frage bei der Veranstaltung #anstanddigital nach und versucht hierbei zu ergründen, welche Haltung und welche Umgangsformen das Netz heute braucht.

Alle Informationen auf einen Blick:

Wann?  Dienstag, 10.12.2019 | Beginn 18.45 Uhr

Wo? FUTURIUM, Alexanderufer 2, 10117 Berlin

 

Die Veranstaltung eröffnet eine fällige Diskussion darüber, wie wir uns im Internet begegnen. Während über eine Verschärfung von Recht und Kontrolle nachgedacht werden muss, fragen wir nach der mindestens ebenso notwendigen Veränderung von Haltung und Umgangsformen. Denn es geht immer auch um die Verantwortung aller, denen an der Freiheit des Netzes gelegen ist.

Nach der Begrüßung durch die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters MdB, diskutieren, intervenieren, skizzieren und kommentieren

  • Dr. Svenja Flaßpöhler (Chefredakteurin des „Philosophie Magazin“)
  • Dr. Enrico Brissa (langjähriger Protokollchef und Autor des Buches“Auf dem Parkett. Kleines Handbuch des weltläufigen Benehmens“)
  • Christian Gürtler (Promovend zu Medien-Ethik-Religion)
  • Julian Kücklich (graphic recording)
  • Prof. Dr. Konstanze Marx (Sprachwissenschaftlerin)
  • Marvin Neumann (Redakteur und Video-Producer bei objektiv media; Youtube-Kanal „MinderestingPictures“)
  • Dr. Matthias Politycki (Schriftsteller, Essayist, Dichter und Koautor von: Haltung finden)
  • Jana Simon (Journalistin und Autorin des Buches „Unter Druck. Wie Deutschland sich verändert“)
  • Marie-Teresa Weber (Public Policy Manager facebook)

Medien und Wahrheit – Einladung zur Jahrestagung des Netzwerks Medienethik 2020

Die “Fake News” stehen seit längerem im Zentrum medienkritischer Debatten. Das Netzwerk Medienethik geht bei seiner Jahrestagung im Februar 2020 dem Problem der Wahrheit auf den Grund. Die Herausforderungen von “Künstliche Intelligenz”, Daten und Algorithmen stehen dabei im Zentrum. – Im Programm: Spannende und bekannte Rednerinnen und Redner sowie Paper aus aktueller Wissenschaft. Herzliche Einladung!

Der Informationsaustausch ist im Netz dichter und vielfältiger geworden. Gerüchte und Stammtischparolen können je nach Plattformlogik direkt neben journalistischer Berichterstattung erscheinen. Nicht immer ist nachvollziehbar, von wem welche Inhalte im netzöffentlichen Raum stammen und welche Absichten durch das Publizieren verfolgt werden.

 

Die Demokratisierung der Öffentlichkeit gelingt durchaus, etwa durch eine gestiegene Vielfalt an Publikationen, einem breiteren Meinungsspektrum und einer breiteren Beteiligung am öffentlichen Diskurs. Der digitale Strukturwandel der Öffentlichkeit zeigt aber auch damit verbundene ethische Problemlagen – “Fake News” und “Deep Fakes” sind dabei Probleme unter anderen.

Infos zur Veranstaltung:

  • Termin:
    Mi 19. – Fr 21. Februar 2020
  • Ort: München, Hochschule für Philosophie, Kaulbachstr. 31, 80539 München (U-Bahn „Universität“)
  • Anmeldeschluss:
    10. Februar 2020.

Wahrheit und Sorgfalt

Die Tagung wird anhand verschiedener Themenkomplexen und Fallbeispiele die erkenntnistheoretische Frage nach Wahrheit stellen, die medienethischen Forderung nach Wahrheit und Sorgfalt im Journalismus reflektieren, aber auch Unterhaltungsformen und Social-Media-Veröffentlichungen nicht-journalistischer Akteure mit Blick auf die Wahrheitsnorm analysieren.

Am Vorabend der Jahrestagung (Mittwochabend) findet in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eine Vortrags-Veranstaltung in Kooperation mit der Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Faktizität der Welt“ der Akademie statt.

Das Netzwerk Medienethik, seit über 20 Jahren der Treffpunkt der Kommunikations- und Medienethik in Wissenschaft und Praxis, behandelt die Wahrheitsnorm der Medien auf seiner Jahrestagung 2020.

Das Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft (zem::dg) tritt dem Wertebündnis Bayern bei

Das
Zentrum für Ethik der Medien und der
digitalen Gesellschaft (zem::dg)
ist seit dem 12.11.2019 Teil des Wertebündnis Bayern. Gemeinsam stark für
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
. Das Bündnis mit Sitz in München umfasst
rund 180 Organisationen und widmet sich der Wertebildung bei Kindern, Jugendlichen
und jungen Erwachsenen. Im März 2010 wurde es durch den bayerischen
Ministerpräsidenten ins Leben gerufen.

Werte
bilden die Grundlage für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Vor allem im
digitalen Raum werden begründete Wertehaltungen und fundiertes Wertebewusstsein
immer bedeutsamer. Besonders Kinder und Jugendliche gilt es, für einen
wertekompetenten Umgang mit Smartphone und Co. zu sensibilisieren.

Überreichung der Mitgliedsurkunde zum Beitritt ins Wertebündnis bei der Wertebündnissitzung am 12.11.2019 im Museumspädagogischen Zentrum München.
Foto: Kathrin Demmler, JFF

Als Teil des Wertebündnis Bayern liefert das zem::dg in Zukunft wichtige Impulse für die Wertebildung bei Kindern und Jugendlichen. Bereits jetzt kann das Zentrum durch seine Forschungstätigkeiten, wie im gemeinsam mit dem JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig durchgeführten Projekt MeKriF – Flucht als Krise. Mediale Krisendarstellung, Medienumgang und Bewältigung durch Heranwachsende am Beispiel Flucht Erfahrungen und Erkenntnisse zur Fragen der ethischen Urteilsbildung in das Bündnis mit einbringen. Neben seinen Aktivitäten im Bereich der Forschung und Wissenschaft engagiert sich das zem::dg auch bei der praktischen Entwicklung von Wertebildungsprojekten wie der Initiative Werte machen Schule des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus. Durch seine Beteiligung im Wertebündnis kann das zem::dg den Austausch mit Praxispartnern_innen aus der Jugendarbeit und der Wertebildung intensivieren, um gemeinsam Projekte zur Förderung von Wertekompetenz zu entwickeln und zu unterstützen.

Das zem::dg ist eine Kooperationseinrichtung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Hochschule für Philosophie München. Seit seiner Gründung im Herbst 2016 setzt es sich in Forschung, öffentlicher Debatte und Bildung dafür ein, ethische Fragestellungen der Medien und der digitalen Technologien sichtbar zu machen.