Die Moral der Maschinen

Rückblick auf den Katholischen Medienkongress 2017

„Es ist erst der Anfang …“, unter diesem Titel fand der Katholische Medienkongress Anfang dieser Woche in Bonn statt. Und der Titel war programmatisch: Nicht nur beschrieb er treffend die inhaltliche Fokussierung der einzelnen Panels; vielmehr schien er auch die Teilnehmenden dazu zu ermutigen, optimistisch in die Zukunft zu blicken, um die Digitalität wertestiftend mit zu gestalten.

Das wurde auch in unserem Panel deutlich. Das Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft war Pate des sehr gut besuchten Panel 3 „Die Moral der Maschinen“ und somit auch für dessen Gestaltung verantwortlich. Während Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen das Panel moderierte, bereicherte Prof. Dr. Alexander Filipović die Diskussion mit seiner philosophischen Perspektive auf das Thema. Neben den beiden Leitern des zem::dg trugen Nele Heise, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Referentin an der Universität Hamburg und Prof. Dr. Petra Grimm, Dozentin für Medienforschung und Kommunikationswissenschaft an der Hochschule der Medien in Stuttgart und Leiterin des Instituts für Digitale Ethik mit ihren Perspektiven zu einer differenzierten und praxisnahen Auseinandersetzung mit dem Thema bei.

"Welches Mediensystem haben wir und welches Mediensystem brauchen wir?"

Diese zentrale Frage beherrschte das spannende Gespräch sowie die Podiumsdiskussion. Denn dass es bei allem technischen Fortschritt immer auch um die Frage nach uns selbst und wie wir uns eine gute und lebenswerte Gesellschaft vorstellen geht, das stand im Zentrum all der vielfältigen und inspirierenden Stellungnahmen zum Thema. Algorithmen dominieren – in all ihrer Vielseitigkeit – immer stärker unser Leben. Das wirft wichtige ethische Fragestellungen auf. Diese Feststellung war bei allen Panel-Teilnehmern Konsens. Doch wie können und sollten wir hiermit umgehen? Können Algorithmen reguliert werden? Und was bedeuten Algorithmen für Begriffe wie „Medienkompetenz“ und „Medienbildung“? Dass gerade in diesem Bereich auch ein kreativer und produktiver Zugang hilfreich ist, betonte Nele Heise. Sie verwies hierzu exemplarisch auf die Projekte „Creative Gaming“ und „Jugendhackt“.

Das Panel zeigte auf, wie wichtig Transparenz, Datensicherheit und aber auch verantwortungsvolle Geschäftsmodelle der Medien- und Technologieanbieter sind. Dass die Kirchen als Impulsgeber hierbei eine wichtige Rolle spielen, wurde hier – aber auch bei den anderen Veranstaltungen des Kongresses – deutlich.

Es ist erst der Anfang – und noch haben wir die Möglichkeit, die Weichen zu stellen. Dass hierzu auch der medienethische Blick von zentraler Bedeutung ist, das betonte Reinhard Kardinal Marx in seinem Abschlusswort zum Kongress und nannte hierzu als positives Beispiel den Lehrstuhl für Medienethik in München.

Der Katholische Medienkongress 2017: Ein wichtiger Impulsgeber für mehr Sensibilität und Bewusstsein im Umgang mit den digitalen Medien.

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