Impressionen von der Veranstaltung.
Am 29. – 30. Oktober fand der (Anti-)Rassismus Workshop in der HFPH statt. Bei der kritisch-praktischen Auseinandersetzung mit den Hintergründen und Praktiken rassistischer Handlungen wurden viele spannende Fragen thematisiert: Wie geht Rassismuskritik? Gibt es „races“? Und wenn ja, brauchen wir sie? Warum gibt es keine Witze über Weiße? Und wieso werden Weiße niemals als Migranten bezeichnet, sondern als Reisende, Auswanderer oder Professionals?
Mitarbeiter:innen des Lehrstuhls für Medienethik und Studierende der Hochschule organisierten den Workshop mit der Unterstützung des Lehrstuhls für Medienethik und dem Zentrum für globale Fragen. Ihr Anliegen war es sich mit anderen Studierenden zu vernetzen, die sich mit dem Thema befassen und Wissen auszutauschen – nicht zuletzt, um sich besser positionieren und in die Debatte einbringen zu können.
Sich gegen Rassismus einzusetzen und klar zu positionieren, bedeutet unbequem zu sein. Während das Nicht-Wissen-Wollen eine Geborgenheit und komfortable Filterblase für nicht betroffene Personen darstellt, haben Betroffene nie die Wahl, sich aus dem Rassismus zurückzuziehen, „bequem“ zu sein. Es ist notwendig, aus der Geborgenheit auszubrechen und sich stärker auf den objektiven Rassismus zu konzentrieren: Was nehmen wir wahr? Wie handeln wir? Welche Wirkung hat unser Handeln?
Auch in der westlichen #Philosophie soll sich etwas ändern: Wie wichtig müssen philosophische Texte anderer Kulturen werden, bevor sie im globalen Westen gelesen und ernstgenommen werden? „Die Philosophie leistet leider ihren Beitrag zu Rassismus“, so Rassismusforscher Dr. Narku Laing. Er verwies aber auch auf das Potential der Disziplin im Kampf gegen #Diskriminierung.
Am ersten Workshoptag sprachen Studierende und Alumnae der Hochschule für Philosophie über ihre Forschungsfelder. Folgende Vorträge wurden gehalten:
Simon Faets | Fanon und der Kampf um Befreiung. Wie geht Rassismuskritik? |
Anne Meuche | Gibt es „races“? Und wenn ja, brauchen wir sie? – Eine philosophisch-naturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Konzept „race“ |
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Ijabani Lucas | Achille Mbembe‘s Theory of Afropolitanism: Reflections on Anticolonialism |
Sarah Shtaiermann | Chancen und Gefahren des ethnischen Humors |
Henriette Hufgard | „Ihre Personaldaten bitte!“ – Ein kritischer Blick auf die kolonial geprägte Ästhetik der Bürokratie heute |
Im anschließenden Diversitytraining half der Workshop den Teilnehmenden mithilfe von formalen und emotionalen Übungen zur kritischen Reflexion von Vorurteilen, Privilegien und Rassismen einen dialogorientierter Zugang zu #Diversität zu finden. Selbstverständlich auch mit ein wenig Humor!