Grundpositionen und Kommunikationsstrategie der Partei „Alternative für Deutschland“ in der Beurteilung

Studie des ICS Münster und des zem::dg München/Eichstätt stellt tiefgreifende Differenzen der AfD zu christlichen Grundoptionen heraus

Wie verhalten sich grundlegende Positionen, politische Zielsetzungen und die Kommunikationsstrategien der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) zu den Positionen der katholischen Soziallehre? Dieser Fragestellung ging ein Team des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften in Münster (ICS) zusammen mit unserem Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft (zem::dg) nach. Neben dem Grundsatz-, sowie dem Bundestagswahlprogramm der Partei wurden dabei auch die Kommunikationsstrategie der Partei anhand einer Analyse ausgewählter Reden von ParteifunktonärInnen sowie ihrer Social Media-Strategie untersucht.

Das AutorInnen-Team – bestehend aus Marianne Heimbach-Steins, Alexander Filipović, Josef M. Becker, Maren Behrensen und Theresa Wasserer – zeigt, dass in vielen Bereichen maßgebliche Differenzen zwischen den gegenübergestellten Positionen bestehen.

Programm und Kommunikationsstrategie der AfD als Thema der Medienethik

Als medienethische Herausforderung kann dabei primär der Umgang der AfD mit den so genannten Social Media betrachtet werden: So nutzt die AfD soziale Netzwerke (vor allem Facebook) sehr intensiv und erzielt deutlich mehr Resonanz auf diesen Plattformen als andere Parteien. Im Gegensatz zu anderen Parteien lassen sich hierbei für die AfD Echokammereffekte nachweisen. AfD-Sympathisanten auf Facebook bilden eine homogene, nur innerhalb „rechter“ Gruppierungen vernetzte Gemeinschaft. Problematisch hieran ist, dass Echokammern und Filterblasen gesellschaftlich gesehen eine antidiskursive Wirkung attestiert werden kann.

Der Umgang der Medien und der Journalisten mit der AfD ist schwierig – die Problematik wurde jüngst von Bernd Gäbler beschrieben, der (Mit-)Autor einer in Kürze veröffentlichten Studie der Otto-Brenner-Stiftung ist. Wie in unserer ICS/zem::dg-Expertise geht es offenbar in der Studie ebenfalls um die Bestimmung eines kritischen Begriffs des Populismus und dessen kommunikationsstrategische Umsetzung (siehe dazu den Beitrag beim Deutschlandfunk).

Ziel der Untersuchung

Ausgangspunkt für die Vergleichsstudie waren eine Bitte und Anregung der Bevollmächtigten der katholischen Bischöfe gegenüber den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das Ziel der Untersuchung ist es, Orientierungen für eine christlich fundierte Urteilsbildung und Hilfestellungen für den Umgang mit inhaltlichen und kommunikativen Herausforderungen anzubieten, denen Christinnen und Christen in der Auseinandersetzung mit den Positionen und dem Politikstil der AfD begegnen.

Vom Team des zem::dg haben Alexander Filipović (Co-Leiter des zem::dg, Lehrstuhl für Medienethik München) und Theresa Wasserer (Lehrstuhl für Medienethik München) mitgearbeitet. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in der Reihe der Sozialethischen Arbeitspapiere des ICS (ICS-AP Nr. 8) veröffentlicht.

Die vollständige Studie, eine Zusammenfassung sowie weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des ICS.

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