Rückblick

"Medienethik im Boulevard" - Herausforderungen für Journalismus, Publikum und Gesellschaft

Dass Journalist:innen von Boulevardmedien vor besonderen ethischen Herausforderungen stehen, liegt auf der Hand. Ihr Genre verlangt nach
Emotionen, nach Nahaufnahmen von Menschen in allen Lebenslagen, nach Verkürzung und Zuspitzung. Der Grat zwischen notwendigen Mitteln und unnötigem Übel ist mitunter extrem schmal.

Was macht diese Gratwanderung mit Journalist:innen des Boulevard? Wie nehmen sie diese wahr? Wie denken Sie selbst darüber? Welche
Entscheidungen treffen Sie vor welchen Hintergründen?

Über diese Fragen diskutierten am 16.11. in der Aula der Hochschule für Philosophie Prof. Dr. Volker Lilienthal (Universität Hamburg), Manfred Otzelberger (BUNTE) und die beiden Leiterinnen des zem::dg, Prof. Dr. Claudia Paganini (Hochschule für Philosophie München) und Prof. Dr. Annika Sehl (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt).

 

Volker Lilienthal hielt einen kurzweiligen und tiefgründigen Vortrag über Medienethik bei BILD.

Lilienthal eröffnete den Abend mit einem kurzweiligen, aber tiefgründigen Vortrag, in dem er die Ergebnisse seiner umfassenden Studie über „Medienethik bei BILD“ (https://zemdg.de/zemdg-studies/) vorstellte. 

Hierfür hatte Lilienthal nicht nur die Chance mit 43 Journalist:innen der Redaktion zu sprechen, sondern auch Beobachtungen in der BILD-Redaktion in Berlin zu machen. Seine Befunde sind aus medienethischer Sicht höchst relevant für eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Boulevardjournalismus im Allgemeinen und mit dem Phänomen BILD im Besonderen. 

Sie zeigen, dass in der BILD-Redaktion sehr wohl im Einzelfall medienethische Debatten geführt werden, dass aber vor allem jede:r einzelne Journalist:in ethische Konflikte höchst unterschiedlich wahrnimmt, individuell mit ihnen umgeht und bisweilen auch unter ihnen leidet.

Die anschließende Podiumsdiskussion war geprägt von einer bereichernden Ergänzung der unterschiedlichen Perspektiven ihrer Teilnehmer:innen. Das empirisch gestützte Wissen Lilienthals ergänzte Manfred Otzelberger durch seine von der praktischen Erfahrung genährte Sicht. Otzelberger ist seit vielen Jahren Redakteur für Politik, Wirtschaft und Sport bei der BUNTEN. Er betonte, dass unterhaltende Inhalte unbedingt zum Journalismus gehörten und ein tief menschlichen Bedürfnis nach Klatsch bedienten. Dabei gehe es eben nicht darum, einen Menschen bloß zu stellen, sondern stets „den ganzen Menschen zu zeigen und nicht nur seine beispielsweise politische Funktion“.

Claudia Paganini erläutert die medienethische Perspektive.

Claudia Paganini blickte als Professorin für Medienethik auf Boulevardjournalismus und merkte an, dass das Phänomen komplexer sei. Sie plädierte dafür, das System in Blick zu nehmen, wie es der Ethiker Rüdiger Funiok in seinen Arbeiten nahegelegt habe. Ethische Entscheidungen, auch und gerade die fragwürdigen, seien immer vor dem Hintergrund des Systems zu betrachten, in dem Akteur:innen sich bewegten und dem sie sich unterordnen müssten. Lilienthal konnte dieser Sicht beipflichten und erläutern, dass BILD ein sich selbst bestätigendes System sei, auch weil die Redaktion mit „opportunen Zeugen“ arbeite, die als Expert:innen die Haltung des Blattes untermauerten. Zu diesem System gehöre es, dass eine Folgenabwägung der Berichterstattung unerwünscht sei.

Impressionen der Diskussion: Manfred Otzelberger im Gespräch mit Sonja Kretzschmar und Volker Lilienthal diskutiert mit Claudia Paganini und Sonja Kretzschmar.
Annika Sehl im Gespräch mit Manfred Otzelberger.

Die Journalistik-Professorin Annika Sehl betonte, dass dem Boulevardjournalismus mit seiner leicht verständlichen Lektüre innerhalb des Mediensystems auch eine verbindende Funktion zwischen Informations- und Unterhaltungsangeboten zugeschrieben werde, die er im Idealfall einnehmen könne. Denn er erreiche unter anderem Zielgruppen, die sich nicht direkt Informationsangeboten wie Nachrichten zuwendeten, sondern eher Unterhaltungsangeboten. Um diese Funktion aber wirklich gewinnbringend im Sinne der Demokratie erfüllen zu können, setze es zum einen voraus, dass die gesellschaftlich relevanten Themen tatsächlich in der Berichterstattung vorkämen, auch jenseits des Sensationellen oder Empörenden. Zum anderen sei es dafür grundlegend, auch Hintergründe bei oftmals komplexeren politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen zu vermitteln und nicht nur vereinfachte Sichtweisen.

Prof. Dr. Sonja Kretzschmar von der Universität der Bundeswehr München moderierte den Abend und eröffnete mit spannenden Nachfragen neue Facetten der Diskussion. Fragen kamen später auch aus dem Publikum, so zum Beispiel zu der offensichtlich ablehnenden Haltung der BILD gegenüber öffentlich-rechtlichen Medien, was Lilienthal nur bestätigen konnte.

Was also kann als Fazit des Abends gesehen werden? Sicher, dass Boulevardjournalismus ein relevantes Genre unserer Medienlandschaft ist, dass er vor besonderen ethischen Herausforderungen steht, dass aber medienethische Entscheidungen vor dem Hintergrund der Person, des Systems und natürlich des Publikums gesehen werden müssen. So konnte das Podium alle Gäste im Saal in die Pflicht nehmen – Medienschaffende, Wissenschaftler:innen, Studierende ebenso wie eine breite interessierte Öffentlichkeit.

Gegen Ende der Diskussion stand noch eine langjährige Mitarbeiterin des zem::dg im Mittelpunkt: Dr. Susanna Endres, die das zem::dg Ende September 2023 verlassen hat und seitdem Professorin für Pädagogik mit Schwerpunkt Medienpädagogik und Digitale Bildung an Fakultät für Soziale Arbeit der Katholischen Stiftungshochschule München (KSH) ist.

Susanna Endres hat das zem::dg von Beginn an begleitet und stark mitgeprägt. In beinahe sieben Jahren hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an Forschungsprojekten und Publikationen mitgewirkt, Kooperationen mitaufgebaut und gepflegt und Lehrveranstaltungen maßgeblich mitkonzipiert und umgesetzt. Durch ihre kreativen Ideen, ihren engagierten Einsatz, vor allem aber durch ihre fachliche Kompetenz hat Endres das zem::dg wesentlich weiterentwickelt. Annika Sehl hob in ihrer Dankesrede insbesondere Susanna Endres‘ große Leistungen bei der Entwicklung und Betreuung der Online-Kurse zur Medienethik sowie zur Ethik der digitalen Kommunikation im Verbund „Virtuelle Hochschule Bayern“ hervor und gratulierte ihr im Namen des zem::dg-Teams zur Professur.

Gratulation für Susanna Endres (rechts): Annika Sehl dankt für die langjährige Mitarbeit am zem::dg.

 

Alle Fotos: A. Franzetti/zem::dg

Medienethik im Boulevard

Daten zur Veranstaltung:

Was?  Vortrag und Podiumsdiskussion

Wann? 16. November 2023; 19:00-21:30 Uhr

Wo? Hochschule für Philosophie München, Kaulbachstraße 31/33, 80539 München; Aula

Wer? Eine Veranstaltung des zem::dg

 

Foto oben: Adobe Stock/blende11.photo

 

Wir bitten um eine Anmeldung bis zum 6. November 2023.

Für die Anmeldung klicken Sie bitte HIER oder nutzen Sie den QR-Code:

 

Worum es geht

Boulevardmedien sind umstritten. Bis an die Grenzen zu gehen und darüber hinaus, gehört bei ihnen zum Programm. Hier geht es darum, sprachlich und visuell Emotionen zu erzeugen, manchmal zu provozieren. Dass dabei auch gegen ethische Standards verstoßen wird, belegen die Zahlen: Die BILD-Zeitung zum Beispiel ist das vom deutschen Presserat am häufigsten gerügte Blatt. Zugleich aber ist die Zeitung mit einer verkauften Auflage von 1,11 Mio. im zweiten Quartal 2023 die auflagenstärkste überregionale Tageszeitung in Deutschland. Nicht zuletzt die Reichweite der Boulevardmedien macht „Medienethik im Boulevard“ zu einem relevanten Thema.

Die Perspektive

Prof. Dr. Volker Lilienthal, Professor für Praxis des Qualitätsjournalismus an der Universität Hamburg, hat sich in einer umfassenden Studie mit Medienethik bei BILD befasst. Neben einer Inhaltsanalyse und einer ausführlichen Bibliografie zur Forschung über BILD fußt seine Arbeit auf Beobachtungen in der Redaktion und auf 43 Experteninterviews mit Mitarbeiter:innen der BILD-Redaktionen. Lilienthal konnte als Wissenschaftler Inneneinsichten in die Arbeit bei BILD bekommen und diese systematisch analysieren. Ihn leitete unter anderem die Frage, ob und inwiefern medienethische Überlegungen in redaktionelle Entscheidungen einfließen. Seine Ergebnisse sind in der Reihe zem::dg Studies veröffentlicht. Vor der Diskussionsrunde wird er sie in einem kurzen Impulsvortrag vorstellen.

 

Mit Lilienthal diskutieren: Manfred Otzelberger, Redakteur für Politik, Wirtschaft und Sport bei der BUNTEN, sowie die beiden Leiterinnen des zem::dg, Prof. Dr. Claudia Paganini, Professorin für Medienethik an der Hochschule für Philosophie München und Prof. Dr. Annika Sehl, Inhaberin des Lehrstuhls für Journalistik mit dem Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Das Gespräch moderiert Prof. Dr. Sonja Kretzschmar, Professorin für Innovation im Journalismus an der Universität der Bundeswehr München.

Wir laden Sie herzlich ein, Vortrag und Diskussion mitzuerleben und mitzudiskutieren. 

Wir freuen uns auf Sie!

Auf dem Podium:

Prof. Dr. Volker Lilienthal

 

ist Inhaber der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für Praxis des Qualitätsjournalismus. Bis zu seiner Berufung an die Universität Hamburg im Jahre 2009 war er Verantwortlicher Redakteur des Fachdienstes „epd medien“ in Frankfurt am Main. Als unabhängiger Sachverständiger wurde Lilienthal 2019 in den Verwaltungsrat des Deutschlandradios gewählt. Seit 2005 wirkt er in der Jury des Otto Brenner Preises für Kritischen Journalismus mit. Seinen Abschluss als Diplomjournalist machte er 1983 an der heutigen TU Dortmund; 1987 promovierte er in Germanistik an der Universität-GH Siegen.

 

(Foto: Malte Joost/lets-get-visual.com)

 

Manfred Otzelberger

 

ist seit 2007 als Redakteur bei der BUNTEN zuständig für Politik, Wirtschaft und Sport. Zuvor war er Lokaljournalist in Bayreuth. Otzelberger ist Journalisten-Preisträger des Verbandes der Bayerischen Bezirke und Vorstandsmitglied im PresseClub München e.V.  An der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) studierte er Diplom-Journalismus, außerdem ist er Absolvent der Deutschen Journalistenschule (DJS). Über sein berufliches Selbstverständnis sagt er: „Ich stehe für einen Journalismus, der seriös, aber auch unterhaltsam ist und auf den ganzen Menschen eingeht, ihn also nicht nur von der Funktion her betrachtet. Insofern kann das Private auch politisch sein.“ 

 

(Foto: Christine Pettinger/BUNTE)

 

Prof. Dr. Claudia Paganini

 

ist Inhaberin der Professur für Medienethik an der Hochschule für Philosophie München. Nach einer Promotion in Kulturphilosophie arbeitete sie einige Jahre als Journalistin und Pressesprecherin. Nach ihrer Habilitation im Bereich der Medienethik war sie als Gastdozentin an den Universitäten in Mailand, Athen, Zagreb und Limerick. Neben der Medienethik forscht sie auch zu Fragen der Bioethik bzw. in grenzübergreifenden Themenfeldern. Sie ist Sprecherin der DGPuK-Fachgruppe „Kommunikations- und Medienethik“, Koordinatorin des Netzwerkes Medienethik, Co-Leiterin des zem::dg und Mitglied in verschiedenen Ethikkommissionen.

 

(Foto: privat)

 

Prof. Dr. Annika Sehl

 

ist Inhaberin des Lehrstuhls für Journalistik mit dem Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und Co-Leiterin des zem::dg. Sie ist zudem Research Associate des Reuters Institute for the Study of Journalism der University of Oxford. Zuvor war sie Professorin für Digitalen Journalismus an der Universität der Bundeswehr München und vertrat Professuren an der TU Dortmund und der Universität Hamburg. Sie ist aktuell Chair der Journalism Studies Division der International Communication Association (ICA), Mitglied im Projektteam Lokaljournalisten der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und im Rat für die zukünftige Entwicklung der öffentlich-rechtlichen Medien (Zukunftsrat). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Journalismusforschung und international vergleichende Forschung, insbesondere zu öffentlich-rechtlichen Medien und dem digitalen Wandel.


(Foto: Christine Blohmann, Die Hoffotografen Berlin)

Moderation:

 

Prof. Dr. Sonja Kretzschmar 

 

ist Professorin für Innovation im Journalismus an der Universität der Bundeswehr München. Sie promovierte in Journalistik und arbeitete mehrere Jahre als Journalistin, vor allem für die den Tagesthemen in der Redaktion von ARD Aktuell. Nach Stationen an der Universitäten Erfurt, Münster, Leipzig, der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen und der University of Southern California, LA, wurde sie an die Universität der Bundeswehr München berufen. Dort ist sie Prodekanin der Fakultät Betriebswirtschaft und im Studiengang Management und Medien für die Medienethik zuständig. Sie leitet das internationale Forschungsprojekt „Media for Peace“, das im Rahmen des dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung gefördert wird und sich auf ethisch nachhaltigen und friedensfördernden Journalismus fokussiert.

 

(Foto: privat)

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Rückblick: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk – Chancen und Risiken in der digitalen Welt

Am 27. Juni 2023 hat acatech in Kooperation mit dem zem::dg eine Podiumsdiskussion zu den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk an der Hochschule für Philosophie München (HFPH) veranstaltet. Diskutiert wurde u. a. über die Neuorganisation redaktioneller Produktionsprozesse, um auch digitale Plattformen zu bespielen, über die fortlaufende Entwicklung neuer digitaler Formate, insbesondere mit Blick auf junge Zielgruppen, bis hin zu Strategien für die Verbreitung von Inhalten auf Social-Media-Plattformen von Drittanbietern.

Nach einer Begrüßung von Prof. Dr. Johannes Wallacher, Präsident der HFPH, diskutierten unsere Co-Leiterin Prof. Dr. Annika Sehl, Prof. Dr. Christoph Neuberger von der Freien Universität Berlin, Stefan Primbs Redakteur und Social Media Experte des Bayerischen Rundfunks und Bianca Taube von der Produktionsleitung der News-WG vom Bayerischen Rundfunk. Moderiert wurde die Veranstaltung von unserer Co-Leiterin Prof. Dr. Claudia Paganini.

Stefan Primbs, Redakteur und Social Media Experte, Bayerischer Rundfunk
Bianca Taube Produktleitung News-WG, Bayerischer Rundfunk

Unterschiedliches Nutzungsverhalten

Als spannendes Praxis-Beispiel für die Aktivitäten des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf Social Media diente u. a. die News-WG des Bayerischen Rundfunks. Als eine Herausforderung wurde die verkürzte Aufmerksamkeitsspanne des Publikums auf digitalen Plattformen diskutiert. Stefan Primbs erklärt das wie folgt: „Online haben wir eine andere Nutzungshaltung: Da geht es oft eher um schnelle Information und weniger um Hintergründe und atmosphärische Erzählweisen.“ Umgekehrt biete gerade das Netz User:innen auch die Option, Themen, die sie interessieren auf eigene Faust zu vertiefen: „Wenn das Interesse stark genug ist, haben User:innen auch auf digitalen Plattformen die Möglichkeit Themen ausführlich zu vertiefen. Z. B. über Verlinkungen zu anderen Öffentlich-rechtlichen-Inhalten auf eigenen Plattformen wie BR24 oder der Mediathek.“

Der Fokus der News-WG liegt deshalb in erster Linie darauf, Hintergründe aufzuzeigen, wie Bianca Taube deutlich macht: „Wir sind kein News-Ticker. Unser Ansatz ist es, Verstehen zu schaffen und Hintergründe zu erklären.“ Wichtig dabei: Das Format widmet sich nicht nur Themen, die besonders viele Klicks verheißen – vielmehr geht es auch darum, den Blick zu weiten, wie die Produktionsleiterin des Instagram-Kanals betont: „Wir widmen uns in der News-WG auch Themen, die zwar ‚sperrig‘ aber trotzdem wichtig sind. Das ist teil unseres Bildungsauftrags.“

Unterschiedliche Zielgruppen

Eine Chance digitaler Plattformen ist es, dass sie es ermöglichen verschiedene Zielgruppen anzusprechen. Insbesondere auch jüngere Menschen können über Social Media erreicht werden. Dies erscheint umso wichtiger, da diese Zielgruppe in der Vergangenheit vom Öffentlich-rechtlichen Rundfunk eher vernachlässigt wurde, wie Prof. Dr. Christoph Neuberger darlegt. Aktuell befänden wir uns in einer Umbruchphase:  Die alten Medien bestehen neben den neuen Plattformen weiter. Beide ergänzen einander und haben ihre Berechtigung.“

Zugleich gelte es jedoch zu berücksichtigen, dass die zunehmende Anzahl unterschiedlichster Ausspielwege und Plattformen auch sehr ressourcenintensiv ist. Nicht nur weil analoge und digitale Medien gleichermaßen bedient werden müssen, sondern auch, weil die Anzahl digitaler Plattformen zunehme, wie Prof. Dr. Annika Sehl erklärt: „Die Diversifizierung der möglichen Ausspielplattformen stellt den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit Blick auf Ressourcen vor Herausforderungen: Wir sehen daher eine Schwerpunktsetzung, z. B. nur ausgewählte Socia Media Plattformen zu bespielen oder andere zu automatisieren.“ Doch auch wenn die Pflege und nicht zuletzt auch die Moderation auf Social Media Plattformen zeit- und arbeitsintensiv ist, lohne sich ein entsprechendes Unterfangen: „Indem man den Dialog auf Social Media-Plattformen stärkt, können mehr Menschen gehört werden, deren Meinungen und Erfahrungen dann in den Journalismus zurückfließen können.“

Prof. Dr. Christoph Neuberger Freie Universität Berlin und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft
Prof. Dr. Annika Sehl Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und Co-Leiterin des Zentrums für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft (zem::dg)

Zunehmende Bedeutung des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Ein Konsens der Podiumsdiskussion ist, dass die gesellschaftliche Bedeutung des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks – trotz der teilweisen durchaus berechtigten Kritik – gerade unter digitalen Bedingungen weiter zunimmt. Prof. Dr. Annika Sehl veranschaulicht dies eindrucksvoll mit Verweis auf die Herausforderungen, die beispielsweise durch den Einsatz von KI im Medienbereich einhergehen: „Wir sehen aktuell, dass bereits erste Radiosender weitgehend von KI produziert und sogar moderiert werden sollen. Eine KI wertet aber nur Informationen aus vorhandenen Datenquellen aus. Im ÖRR sind die Ressourcen für eigene, auch umfassende Recherchen. Das kann einen gewichtigen Gegenpol setzen.“ Wie wichtig intensive Recherche und klassisches journalistisches Handwerk ist, verdeutlicht Prof. Dr. Christoph Neuberger mit Blick auf KI in der Textproduktion: „ChatGPT ist mit Blick auf Quellentransparenz und andere Qualitätskriterien im Journalismus für die Praxis untauglich.“

Alle Bilder Copyright © acatech/C. Strauß

Rückblick: Polarisierte Debatten. Was soll Journalismus leisten?

Was soll Journalismus angesichts aufgeheizter Diskussionen und verhärteter Fronten bei polarisierenden Themen wie Klima-Aktivismus, LGBTQ, Flucht und Migration oder Geschlechtergerechtigkeit leisten? Dieser Frage ging unsere Podiumsdiskussion „Polarisierte Debatten. Was kann Journalismus leisten“ am 12. Juni nach. Die Veranstaltung bot eine Plattform für eine spannende Diskussion über die Rolle des Journalismus angesichts kontroverser Themen und den damit verbundenen Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Professorin Dr. Sonja Kretzschmar von der Universität der Bundeswehr München moderierte die Diskussion und verwies dabei auf die Relevanz, die eine reflektierte Auseinandersetzung mit den Themen hat. Diese wurde auch in den Statements der Expert:innen auf dem Podium deutlich spürbar. Hier trafen nicht nur unterschiedliche Fachbereiche, sondern auch verschiedene Erfahrungswelten aufeinander.

Prof. Dr. Sonja Kretzschmar (rechts) moderierte die Veranstaltung. Prof. Dr. Annika Sehl (zweite von rechts) ordnete den Polarisierungsbegriff ein.

Vielfalt im Diskurs als Chance

Dass gerade eine solche Vielfalt im Diskurs auch eine Chance sein kann, erklärte Professorin Dr. Annika Sehl von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in ihrem Eingangsstatement: „Die ideologische Polarisierung ist ein grundlegender Bestandteil pluralistischer demokratischer Systeme.“ In diesem Sinne sei sie für einen lebendigen Meinungsaustausch in einer demokratischen Gesellschaft sinnvoll und notwendig. Allerdings könnten mit ihr auch negative Effekte einhergehen. „Normativ problematisch dagegen ist die affektive Polarisierung. Diese beschreibt eine zunehmende Abneigung gegenüber Personen oder Personengruppen, die andere Positionen vertreten“, erläuterte die Kommunikationswissenschaftlerin. Dies könne als Herausforderung für den Journalismus gewertet werden. So ermögliche dieser einerseits Zugang zu verschiedenen Positionen in Debatten und fördere damit im idealen Fall die demokratische Meinungs- und Willensbildung, doch ein zu starker Fokus auf entsprechende Konflikte und Spannungen könne auch eine weitere Polarisierung im Publikum begünstigen. Was bedeutet dies für die journalistische Praxis? Sehl empfiehlt in solchen Fällen über eine lediglich neutral darstellende Berichterstattung hinauszugehen: „Gerade bei sehr komplexen Themen scheint es geboten, die vorliegenden Informationen und Positionen stärker kontextuell einzuordnen, zu bewerten und zu interpretieren.“

Prof. Dr. Elisabeth Kals (rechts) betonte die Bedeutung einer Psychologie der Verständigung im Diskurs.

Basiskompetenz in polarisierten Debatten: Psychologie der Verständigung

Für einen primär vermittelnden Ansatz setzte sich auch die Psychologin Professorin Dr. Elisabeth Kals von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ein. Sie betonte, dass in konfliktreichen Diskurssituationen der erste Schritt zur Deeskalation erst einmal sei, zuzuhören und wertzuschätzen, was der Andere denn überhaupt zu sagen habe und dies zu verstehen. Dies sei uns eigentlich allen bewusst. Dennoch sei dies im Alltag nicht immer so einfach umzusetzen: „Wir verletzten die Regeln der Interaktionsgerechtigkeit am meisten im Konflikt. Und zwar insbesondere dann, wenn Konflikte auf dem Erleben von Ungerechtigkeit basieren, denn alle Parteien fühlen sich im Recht.“ Dieses pluralistische Gerechtigkeitserleben zu durchschauen, sei eine wichtige Aufgabe in polarisierten Debatten. Sie setzt sich deshalb für eine breite Vermittlung zentraler Kompetenzen der gegenseitigen Verständigung ein: „Es wäre hochinnovativ, Mediationskompetenzen, eine Psychologie der Verständigung, als Basiskompetenz in der Gesellschaft zu verbreiten.“ Dies ist zentrales Ziel des dtec-Projekts „Konflikt und Kommunikation“.

Vincent Schäfer (links) und Prof. Dr. Claudia Paganini (rechts) sehen die aktuelle Berichterstattung über die "Letzte Generation" kritisch.

Dysfunktionaler Journalismus?

Gerade an diesem Punkt sieht die Medienethikerin Professorin Dr. Claudia Paganini von der Hochschule für Philosophie im derzeitigen Journalismus ein Problem. Es sei die Aufgabe des Journalismus, der Gesellschaft genügend Informationen für das Funktionieren einer demokratischen Öffentlichkeit – eines Diskurses – zur Verfügung zu stellen. Tatsächlich erlebe sie den Journalismus mit Blick auf den Klimaaktivismus als dysfunktional: „Der aktuelle Zustand im Umgang mit der Letzten Generation ist inakzeptabel in einer Gesellschaft, in der wir ein inklusives Verständnis von Gerechtigkeit und von Frieden haben. Hier wäre es speziell Aufgabe der Presse, Hassrede und Diffamierungen aktiv entgegenzuwirken“, erklärte sie.

Gereizte Debatte

Ihrer Einschätzung schloss sich Vincent Schäfer Philosophiestudent und Klimaaktivist an. Er erlebt die Debatte um die „Letzte Generation“, der er angehört, sowohl medial als auch gesellschaftlich als äußerst gereizt. Die Aktionen der „Letzten Generation“ polarisieren, was jedoch auch das Ziel der Aktivist:innen sei, wie er erläutert: „Die Letzte Generation sorgt mit ihrem nervigen und unignorierbaren Protest für eine Spannung, die sich nicht einfach auflösen lässt, indem hehre Ziele für die ferne Zukunft formuliert werden. Ja, unsere Aktionen polarisieren. Aber genau dadurch bringen sie zum Ausdruck, wie katastrophal unser gegenwärtiger klimapolitischer Kurs ist.“

Dr. Marco Bertolaso (rechts) brachte seine praktischen Erfahrungen aus dem Journalismus in die Veranstaltung mit ein.

Journalismus als Balance-Akt

Dr. Marco Bertolaso, Nachrichtenchef des Deuschlandfunks, sieht in den vielfältigen Anforderungen, die an den Journalismus herangetragen werden, jedoch ein Problem. Zunehmend würde, von vielfältigen Interessensgruppen – nicht nur aus dem Bereich des Klima-Aktivismus – von den Medien verlangt, Farbe zu bekennen. Dies erfordere einen sensiblen Balance-Akt: „Ich glaube, dass die Medien, die sich für einen Erhalt des freiheitlich-demokratischen rechtstaatlichen Systems einsetzen (sollen), dass die sich in einer prekären Randständigkeit befinden: Einerseits sollen sie das System stabilisieren, andererseits dürfen sie jedoch nicht Teil des Systems werden.“ Außerdem muss differenziert werden: Vorwürfe an „die Medien“ müssten hier genauer benannt werden, denn nicht alle Medien berichten im gleichen Umfang und auf dieselbe Art und Weise.“ 

Insgesamt verfolgten rund 60 interessierte Gäste, darunter auch viele Studierende der Universität der Bundeswehr, der Hochschule für Philosophie und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt die Podiumsdiskussion und beteiligten sich nach Öffnung des Gesprächs für das Publikum rege an der Debatte. Die Veranstaltung bewies damit eindrücklich: Meinungsvielfalt muss nicht negativ sein – im Gegenteil kann sie zu einer Öffnung der Perspektiven führen und ein reges, lebendiges Miteinander zur Folge haben. Die Veranstaltung bot beispielhaft einen Raum, in dem verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Positionen stellvertretend für die verschiedenen Pole in der Gesellschaft ins Gespräch kommen konnten; dies wurde sowohl von den Teilnehmenden auf dem Podium und als auch im Plenum begrüßt.

Alle Bilder Copyright © HFPH/ K. Kleiß

Polarisierte Debatten: Was soll Journalismus leisten?

Daten zur Veranstaltung:

Was?  Podiumsdiskussion

Wann? 12. Juni 2023; 18:30-20:30 Uhr

Wo? Hochschule für Philosophie München, Kaulbachstraße 31/33, 80539 München; Aula

Wer? Eine Kooperationsveranstaltung des zem::dg und der Professur für Innovation im Journalismus der Universität der Bundeswehr München.

Worum es geht

Ob LGBTQ- und Geschlechtergerechtigkeit, Flucht und Migration oder Klimawandel – Bei zahlreichen aktuellen Themen gehen die Meinungen in der Gesellschaft auseinander. Nicht selten führt dies nicht nur zu kontroversen Debatten, sondern auch zunehmenden Abgrenzungen und gegenseitigen Abwertungen bis hin zu verbaler und physischer Gewalt. Doch was bedeuten solche polarisierten Debatten für den Zusammenhalt der Gesellschaft? Und welche Rolle spielt der Journalismus dabei bzw. welche Rolle sollte er aus ethischer Sicht spielen? Kann und sollte Journalismus eine Brückenfunktion zwischen den Fronten einnehmen? Oder kann und soll er neutral bleiben?

Diese Fragen wollen wir bei unserer Abendveranstaltung aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive diskutieren. Insbesondere geht es bei der Podiumsdiskussion auch darum, zu hinterfragen, wie Journalismus seine gesellschaftliche Rolle angesichts polarisierter Diskurse wahrnehmen kann.

Gemeinsam mit unseren Gästen werden wir in einen Dialog treten und so Raum für einen regen Austausch und unterschiedliche Positionen schaffen. Dazu haben wir Dr. Marco Bertolaso, Nachrichtenchef des Deutschlandfunks, Prof. Dr. Elisabeth Kals, Professorin für Sozial- und Organisationspsychologie, sowie Vincent Schäfer, Philosophiestudent und Klimaaktivist, eingeladen.

Die Perspektiven

Dr. Marco Bertolaso wird seine Perspektive auf die Aufgabe des Journalismus in Zeiten diverser Polarisierungsprozesse darstellen und dabei insbesondere die Klimaberichterstattung in den Blick nehmen. Prof. Dr. Elisabeth Kals wird den Diskurs aus psychologischer Perspektive einordnen und ihre Erfahrungen im Umgang mit polarisierten Diskussionen teilen. Dazu stellt sie Methoden für einen konstruktiven Umgang mit Konfliktsituationen vor. Vicent Schäfer berichtet aus der Sicht des Klimaaktivisten über das Zusammenspiel von Aktivismus und Journalismus.

Die Diskussion wird von Prof. Dr. Claudia Paganini, Professorin für Medienethik an der Hochschule für Philosophie München, Prof. Dr. Annika Sehl, Professorin für Journalistik mit Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt fachlich eingeordnet. Sie werden in die Diskussion mit kurzen inhaltlichen Inputs einführen. Die Diskussion wird von Prof. Dr. Sonja Kretzschmar, Professorin für Innovation im Journalismus der Universität der Bundeswehr München moderiert.

Seien Sie dabei und diskutieren Sie mit uns darüber, welche Rolle Journalismus in der heutigen Gesellschaft spielen sollte und wie wir uns in einem polarisierten Diskurs verhalten können. Wir freuen uns auf Sie!

Auf dem Podium:

Dr. Marco Bertolaso

ist seit 2007 Nachrichtenchef des Deutschlandfunks. Er hat Politik, Geschichte und Philosophie in Köln, Bonn, Paris und Oxford studiert. Nach dem Zivildienst im Bereich Flüchtlingshilfe und einigen Jahren als Assistent eines Bundestagsabgeordneten folgten die Anstellung beim Deutschlandfunk und eine berufsbegleitende Promotion in Neuerer Geschichte. In den vergangenen Jahren hat er sich mit dem digitalen Medienwandel und den Folgen für die westlichen Demokratien beschäftigt. In diesem Zusammenhang steht auch ein Forschungsaufenthalt als ‚Journalist in Residence‘ am ‚Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin‘ (2020) und die Buchveröffentlichung ‚Rettet die Nachrichten – Was wir tun müssen, um besser informiert zu sein‘ (2021).

 

(Foto: Bettina-Fürst Fastré)

Prof. Dr. Elisabeth Kals

ist Professorin für Sozial- und Organisationspsychologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Ziel ihres wissenschaftlichen Wirkens ist es, psychologische Forschung für die Praxis nutzbar zu machen. Dazu deckt sie ein breites Spektrum an psychologischen Forschungsschwerpunkten ab. Hierzu gehören die Analyse und Lösung privater, organisatorischer und gesellschaftspolitischer Konflikte, Fragestellungen der Gerechtigkeits- und Emotionspsychologie in vielfältigen gesellschaftlich relevanten Handlungskontexten sowie die Erforschung der motivationalen Grundlagen menschlichen Handelns und Entscheidens, wie die Motive freiwilliger sozialer Engagements.

Prof. Dr. Sonja Kretzschmar

ist Professorin für Innovation im Journalismus. Sie promovierte in Journalistik und arbeitete mehrere Jahre als Journalistin, vor allem bei den Tagesthemen in der Redaktion von ARD Aktuell. Nach Stationen an der Universitäten Erfurt, Münster, Leipzig, der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen und der University of Southern California, LA, wurde sie an die Universität der Bundeswehr München berufen. Dort ist sie Prodekanin der Fakultät Betriebswirtschaft und im Studiengang Management und Medien für die Medienethik zuständig. Sie leitet das internationale Forschungsprojekt „Media for Peace“, das im Rahmen des dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung gefördert wird und sich auf ethisch nachhaltigen und friedensfördernden Journalismus fokussiert.

Prof. Dr. Claudia Paganini

ist Inhaberin der Professur für Medienethik an der Hochschule für Philosophie München. Nach einer Promotion in Kulturphilosophie arbeitete sie einige Jahre als Journalistin und Pressesprecherin. Nach ihrer Habilitation im Bereich der Medienethik war sie als Gastdozentin an den Universitäten von Mailand, Athen, Zagreb und Limerick tätig. Neben der Medienethik forscht sie auch zu Fragen der Bioethik bzw. in grenzübergreifenden Themenfeldern. Sie ist Sprecherin der DGPuK Fachgruppe „Kommunikations- und Medienethik“, Koordinatorin des Netzwerks Medienethik, Co-Leiterin des zemdg und Mitglied in verschiedenen Ethikkommissionen.

Vincent Schäfer

ist 20 Jahre alt und studiert in München Philosophie. Seit vergangenem Jahr engagiert er sich als Aktivist bei der Letzten Generation. In Folge der Teilnahme an (friedlichen) Straßenblockaden war er über Weihnachten und Silvester für 15 Tage in der JVA-Stadelheim inhaftiert. Seit 2023 ist er als Referent tätig und publiziert zu Fragen von Klimapolitik und Klimaaktivismus.

 

Prof. Dr. Annika Sehl 

Inhaberin des Lehrstuhls für Journalistik mit dem Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und Co-Leiterin des Zentrums für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft (zem::dg). Research Associate des Reuters Institute for the Study of Journalism der University of Oxford. Chair der Journalism Studies Division der International Communication Association (ICA).

Forschungsschwerpunkte: Kommunikationswissenschaft und Journalismusforschung (insbesondere zu öffentlich-rechtlichen Medien, digitalem Wandel, Journalismus und gesellschaftlichen Konflikten, Partizipation im Journalismus, Normen und Werten, international vergleichende Forschung).

 

(Foto: Christine Blohmann, Die Hoffotografen Berlin)

 

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